Für mich Wechselwirkung

Wechselwirkung bei Medikamenten

Was Sie beachten sollten

Die meisten haben im Zusammenhang mit Medikamenten sicherlich schon vom Begriff „Wechselwirkung“ gehört. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Wir geben Ihnen hier einen Überblick.

Wechselwirkung zwischen Arzneimitteln (auch Arzneimittelinteraktionen)

Bei einer gleichzeitigen Einnahme mehrerer Arzneimittel können bestimmte Wirkstoffe miteinander reagieren und zu unerwünschten Effekten führen. Es besteht die Möglichkeit, dass gewollte Wirkungen der Arzneimittel abgeschwächt oder verstärkt sowie aufgehoben werden können. In diesem Fall spricht man von „Wechselwirkungen“. Aber wie kommt es zu diesem Effekt? Der Körper baut Arzneistoffe normalerweise über Enzyme in der Leber ab. Manche Arzneistoffe können Enzyme beeinflussen, die für den Abbau eines anderen Wirkstoffes verantwortlich sind:

  • Hemmen (Inhibition): Hierbei bindet sich ein Wirkstoff (Inhibitor) an das Enzym und hemmt dessen Aktivität für den Abbau des anderen Wirkstoffes. Dadurch verbleibt jener Wirkstoff länger im Blut ohne verstoffwechselt zu werden und wirkt damit länger und / oder stärker als gewünscht. Auch die Nebenwirkungen dieses Medikaments können sich dadurch verstärken.
  • Fördern (Induktion): In diesem Fall beschleunigt ein Wirkstoff den Abbau eines anderen Wirkstoffes, indem er die Enzymaktivität durch Proteinsynthese erhöht. Dadurch kommt es zu einem verstärkten Abbau des Wirkstoffes, was zu einer verminderten Wirkung führen kann.

Um Wechselwirkungen zu vermeiden, prüft Ihre Apotheke Ihre Medikamentenbestellung und gegebenenfalls Rezepte auf mögliche Interaktionen. Daher ist es wichtig, dass Ihre Apotheke eine vollständige Liste Ihrer regelmäßig eingenommenen Medikamente (rezeptpflichtig und rezeptfrei) sowie Nahrungsergänzungsmittel vorliegen hat.

Wechselwirkung zwischen Arzneimitteln und Lebensmitteln

Auch der zeitnahe Verzehr bestimmter Lebensmittel kann die Wirkung mancher Medikamente beeinflussen. Häufige Wechselwirkungen ergeben sich bei:

Alkohol

v. a. bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Antidepressiva

Grapefruit(saft)

bei vielen Medikamenten z. B. einigen Immunsuppressiva, Antiepileptika etc.

Kaffee

bei bestimmten Antibiotika (Gyrasehemmer)

Lakritz

bei Medikamenten gegen Bluthochdruck

Tee (schwarz/grün)

bei Psychopharmaka und Antiasthmatika

Mineralwasser

Für die Einnahme von Medikamenten immer Leitungswasser nutzen!

Milchprodukte

bei bestimmten Antibiotika, z. B. Tetracycline

Lebensmittel mit Vitamin K

(Grüner Salat, Spinat, Grünkohl etc.) bei dem gerinnungshemmenden Medikament Phenprocoumon

Gut zu wissen

Allgemeines zur Medikamenteneinnahme

  • Medikamente richtig lagern (wie in der Packungsbeilage vorgegeben)
  • Einnahmezeitpunkt beachten (z. B. Cholesterinsenker abends einnehmen, Arzneimittel zur Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion morgens auf nüchternen Magen eine Stunde vor dem Essen einnehmen)
  • Kapseln, Tabletten und Dragees in aufrechter Haltung einnehmen
  • Leitungswasser statt Mineralwasser verwenden

Bei Unsicherheiten: Lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker


Schicken Sie uns Ihr Rezept!

Gerne senden wir Ihnen auch rezeptpflichtige Medikamente zu. Alle Infos finden Sie hier.


Quellen: netdoktor.de; aerztekammer-niedersachsen.de; verbraucherzentrale.de; aok.de; apotheken-umschau.de

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