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Was ist das Saftfasten?
Diese Fastenmethode ist nach ihrem Erfinder, Otto Buchinger, benannt. Bereits im Jahr 1935 veröffentlichte er sein Buch „Das Heilfasten“, in dem er seine eigens entwickelte Fastensystematik beschrieb. Das Heilfasten nach Buchinger folgt einer klar definierten Struktur:
Fasten darf nie abrupt begonnen werden, denn der Körper braucht Zeit, um sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Daher sieht das Fasten nach Buchinger ein bis zwei Entlastungstage vor, an denen man bereits deutlich weniger Kalorien zu sich nimmt als normalerweise. Fett und Eiweiß sollten einen möglichst geringen Anteil ausmachen. Um den Körper noch einmal richtig mit Vitaminen zu versorgen, sollte in den Entlastungstagen in mehreren kleinen Mahlzeiten viel Obst und Gemüse gegessen werden. Wenn Sie zu einem empfindlichen, schnell säuernden Magen neigen, ersetzen Sie einen Teil der Obst- und Gemüse-Ration durch Reis oder Haferflocken. Durch die schonende Kost wird der Körper gut auf das bevorstehende Fasten vorbereitet. Damit die Methode gut wirken kann, sollte schon an den Entlastungstagen strikt auf jegliche Genussmittel verzichtet werden. Stattdessen heißt es: viel trinken!
Der Körper hat sich nun schon einmal auf eine geringere Kalorienzufuhr eingestellt. Jetzt wird der Darm entlastet, indem er von allen verbliebenen Nahrungsrückständen gereinigt wird. Dafür empfiehlt sich eine Abführung:
ACHTUNG: Die Wirkung kann sehr schnell eintreten! Der Darm entleert sich durchfallartig. Dieser Vorgang kann mehrere Stunden dauern.
WICHTIG:Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, damit Ihr Körper nicht austrocknet!
Der Magen-Darm-Trakt ist nun geleert und bereit für das Fasten. Ab jetzt wird für den gesamten Fastenzeitraum keine feste Nahrung mehr aufgenommen. Stattdessen werden dem Körper zu den üblichen Mahlzeiten dosiert und nach bestimmten Vorgaben Tee, Saft und Brühe zugeführt.
2 Tassen Tee mit ein wenig Honig für den Blutzuckerspiegel
2 Gläser frisch gepresster Fruchtsaft, z. B. Orangensaft
heiße Gemüsebrühe (Gemüse 20 min in Wasser kochen und abseihen)
Zusätzlich zu diesen festgelegten Mahlzeiten sollte über den Tag verteilt noch mehr Flüssigkeit (ca. 2 Liter) in Form von Wasser und ungesüßten Tees (Honigzugabe erlaubt!) aufgenommen werden.
Für das Fasten ist es wichtig, den Körper von Ablagerungen, Rückständen und überschüssigen Stoffwechselprodukten zu befreien. Deshalb sollte auch während des Fastens der Darm weiterhin regelmäßig mit Hilfe von Abführmitteln oder Einläufen gereinigt werden. Doch nicht nur der Darm, sondern auch andere Organe sind maßgeblich an der Ausscheidung von Abfallstoffen beteiligt. Deshalb ist nach Buchinger tägliche Bewegung während des Fastens grundlegend. Hierdurch wird der Stoffwechsel angeregt und damit auch die Funktion von Lunge, Nieren, Leber und Schweißdrüsen gesteigert über die der Körper sich selbst „entgiftet“.
Wie der Beginn sollte auch das Ende des Fastens nicht plötzlich, sondern Schritt für Schritt erfolgen. Immerhin hat der Körper in den letzten Tagen keinerlei feste Nahrung zu sich genommen und die Verdauung sollte nicht zu stark belastet werden. Für das Fastenbrechen empfiehlt sich also:
Fasten kann trotz aller positiver Effekte sehr belastend für den Körper sein. Wer selbst gerne einmal fasten möchte, sollte daher immer Rücksprache mit seinem Arzt halten! Dieser kann feststellen, ob Vorbelastungen gegen ein Fasten sprechen, und Sie bei der Erarbeitung eines individuellen Fastenplans unterstützen. So wird sichergestellt, dass Sie Ihrem Körper nicht zu viel zumuten und die positiven Effekte des Heilfastens genießen können. Bitte beginnen Sie ein Heilfasten nie auf eigene Faust! Außerdem empfiehlt es sich für die Zeit des Fastens, Urlaub zu nehmen! Auch wenn es beim Fasten zu einem Gewichtsverlust kommt, eignet es sich nicht als Diätmethode! Wer nach Ende der Fastenzeit seine Essgewohnheiten unverändert wieder aufnimmt, nimmt auch schnell wieder zu. Es gilt also: Fasten kann der Auftakt für eine Diät oder längerfristige kalorienreduzierte Nahrungsumstellung sein. Um die positiven Effekte des Fastens aufrecht zu erhalten, muss die eigene Ernährung hinterfragt und bei Bedarf angepasst werden.