Ratgeber_Guertelrose

Gürtelrose

Was es damit auf sich hat!

Was sind denn das für merkwürdige kleine Bläschen, die sich so zahlreich in länglicher Form über den Körper ziehen? Bei einer solchen Entdeckung nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihrem Arzt auf: Es könnte sich nämlich um eine sogenannte „Gürtelrose“ handeln.



Symptome

Stadium 1 vor dem Hautausschlag:
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • leichtes Fieber
  • Kribbeln unter der Haut
  • evtl. erster Juckreiz
Stadium 2 nach 2 bis 3 Tagen
  • brennender und / oder stechender Schmerz (mittelstark bis stark)
  • leichte Hautrötungen mit kleinen Knötchen inkl. Juckreiz
  • rasche Bildung kleiner Bläschen aus den Knötchen heraus
  • Stadium kann bis zu 5 Tage anhalten
Stadium 3 Abklingen
  • innerhalb von 2 – 10 Tagen trocknen die Bläschen aus
  • bilden oftmals gelbliche Krusten
  • Heilungsprozess, Regenerierung der Hautveränderungen, kann bis zu 4 Wochen dauern

Wieso heißt es Gürtelrose?

Der Name „Gürtelrose“ stammt aus dem Volksmund. Grund dafür ist die einseitige, gürtelähnliche Anhäufung von Bläschen am Körper (meist am Rücken oder Bauch), die charakteristisch für die Gürtelrose ist. Ursache dafür ist das Varicella-Zoster-Virus. Sind die Viren durch Windpocken im Körper, kann es bei einem erneuten Ausbruch zu einer Gürtelrose (Herpes zoster) kommen.


Wie kommt es zur Gürtelrose?

Das Varicella-Zoster-Virus ist für Windpocken verantwortlich und verbleibt nach einer solchen Infektion „schlafend“ im Körper, es „persistiert“. Es nistet sich hierbei in den Nebenwurzeln des Rückenmarks oder in den Hirnnerven ein. Dies geschieht, ohne dass man etwas davon mitbekommt. Mit zunehmendem Alter, sinkenden Abwehrkräften (Erkrankung, Stress), aber auch durch Traumata und sogar durch übermäßige, intensive UV-Belastung kann sich das Virus wieder aktivieren. Aufgrund der Vermehrung der Viren entsteht eine schmerzhafte Entzündung und der damit verbundene Hautausschlag.

Ratgeber_Guertelrose_Schmaler_Rand

ACHTUNG:
Menschen, die keine Windpocken hatten, können sich durch eine Schmierinfektion mit dem Varicella- Zoster-Virus anstecken, indem Sie mit der Bläschenflüssigkeit der Gürtelrose in Kontakt kommen, und in Folge an Windpocken erkranken. Gürtelrose selbst ist jedoch nicht ansteckend!

Ratgeber_Guertelrose_Windpocken-Infektion

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Weitere Fragen rund um die Gürtelrose:

Im Normalfall erkrankt man nur ein Mal an Gürtelrose. Der Verlauf ist bei jungen und gesunden Menschen im Allgemeinen unkompliziert. Die Dauer von Ausbruch bis zur Abheilung liegt bei 2 bis 4 Wochen. Selten kommt es zu einem komplizierten Verlauf oder wird es sogar lebensbedrohlich. Dies kann vorkommen, wenn Menschen mit schweren Erkrankungen und Immunschwächen an Gürtelrose leiden. Teilweise können sich die Bläschen auf benachbarte Hautbereiche oder den ganzen Körper ausbreiten. Im Extremfall kann es zu einer Hirnhaut-Entzündung kommen.

Bei Verdacht auf Gürtelrose sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen!

Die Gürtelrose weist charakteristische Merkmale auf. Grundlegend ist hier die Form des Ausschlages, der sich einseitig und streifenförmig über eine betroffene Körperhälfte ausbreitet. Meist tritt sie am Rumpf auf. Teilweise können jedoch auch größere Areale betroffen sein.

Zur Behandlung von Gürtelrose sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Sollte sich die Gürtelrose noch in einem frühen Stadium befinden, kann der Arzt mit Hilfe von Virustatika die weitere Ausbreitung der verantwortlichen Herpes-Zoster-Viren eindämmen. Bei leichten Symptomen werden diese Virustatika in Tablettenform verabreicht, bei älteren Menschen und/oder bei schwereren Symptomen intravenös. Unterstützend bietet es sich an, die betroffenen Hautstellen mit antiseptischen und antiviralen Salben oder Lösungen einzureiben, um die Symptome der Gürtelrose zu lindern. Gegen die Schmerzen helfen Schmerzmittel. Deren Einsatz ist besonders wichtig, damit die Nerven durch den Schmerz nicht langanhaltend geschädigt werden. Ansonsten können die Nervenschmerzen auch nach Abheilen der Gürtelrose weiterbestehen (postzosterische Neuralgie). Alternativ können unter Umständen auch Hausmittel wie Magnesium oder Chili zu Schmerzlinderung eingesetzt werden.

Bitte versuchen Sie nie, eine Gürtelrose eigenständig und ohne Rücksprache mit einem Arzt zu behandeln!

  • Beteiligung der Augen (Zoster ophthalmicis) mit eventuellen Hornhautschäden
  • Schädigung des Ohres (Zoster oticus) mit eventueller Gesichtslähmung
  • Immundefizienz durch generalisierten Herpes zoster, der sich über die Haut verbreitet und auch Organe in Mitleidenschaft ziehen kann (z. B. Lungen- und Leberentzündungen)
  • Postzosterneuralgie, die sich durch einen bohrend-brennenden Dauerschmerz bzw. Schmerzattacken bemerkbar macht. Dies kommt manchmal erst nach Jahren zum Vorschein. Auslöser sind die vom Herpes zoster befallenen Nerven.
  • Kopfbereich („Kopfrose“ / „Gesichtsrose“): Gesichtsnerven, Augen, Ohren, Hals
  • Beine: dritthäufigster betroffener Bereich
  • Rücken: zweithäufigster betroffener Bereich
  • Bauch: in fast allen Fällen betroffener Bereich

Es gibt zwei Impfungen: Für Kinder und Jugendliche empfiehlt die STIKO die Varizella-Zoster-Virus-Impfung. Diese soll zur Vorbeugung von Windpocken und einer späteren Gürtelrose beitragen.

Hinweis: Wie bei allen Impfungen, kann es trotz des Impschutzes bei Kindern und Jugendlichen zum Ausbruch der Krankheit kommen, jedoch mit einem harmloseren Verlauf. Für Personen ab dem 50. Lebensjahr kann nach sorgfältiger Unterschung eine Herpes-Zoster-Impfung durchgeführt werden.

Achtung: Bricht die Gürtelrose trotz entsprechender Impfung aus, kann es zu schwerwiegenden Verläufen und sogar zu chronischen Nervenschäden führen.

Herpes-simplex-Virus

HSV1 – Herpes an den Lippen (Herpes labialis)

Im Volksmund auch „Fieberbläschen“ genannt. 90 % der Weltbevölkerung sind bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen und haben Antikörper in sich. 20 – 30 % der Betroffenen leiden wiederkehrend daran.

HSV1 – Herpes an den Augen (Herpes keratitis / corneae)

Infektion / Entzündung der Bindehaut bzw. Hornhaut

HSV2 – Herpes im Genitalbereich (Herpes genitalis)

Sowohl beim Mann als auch bei der Frau möglich. Übertragung hauptsächlich durch sexuellen Kontakt. Ca. 10 – 30 % der Männer und Frauen leiden darunter.

Human Herpes Virus

#6 – HHV6 – Roseolovirus

Ca. 90 % der Bevölkerung weisen Antikörper auf. Die Übertragung findet durch Speichel, Aerosol und Körperkontakt statt. Dieses Virus ist Auslöser für das Dreitagefieber bei Säuglingen und für grippeähnliche Symptome bei Erwachsenen. Er verbleibt in den Schilddrüsen.

#8 – HHV8 – Kaposi Sarkom

(Krebserkrankung der Schleimhäute oder innerer Organe)

Vorwiegend bei Krebs- und HIV-Patienten, die spezielle Medikamente einnehmen. Männer sind öfter betroffen als Frauen. Lediglich 1 – 3 % der europäischen und nordamerikanischen Bevölkerung weisen Antikörper auf.

Zytomegalievirus

Der Virus ist weit verbreitet; etwa 50 % der europäischen Durchschnittsbevölkerung hat eine entsprechende Infektion durchgemacht. Für junge, gesunde Menschen mit einem stabilen Hormonsystem meist unscheinbar und harmlos. Für Ungeborene im I. Trimester und immungeschwächte Menschen können schwere Krankheitsverläufe mit Spätfolgen auftreten (Wachstumsverzögerungen, Hörstörungen, Lungenentzündungen, Leberschäden, Erblindung).

Eppstein-Barr-Virus

Ca. 90 % der Menschen sind mit dem Virus infiziert. Er kann harmlos und unbemerkt verlaufen (meist im Kindesalter), aber auch schwerwiegende Erkrankungen (im fortgeschrittenen Alter) hervorrufen. Er ist Auslöser für das Pfeiffersche Drüsenfieber. Symptome bei einem harmlosen Verlauf sind Fieber, Müdigkeit, Halsschmerzen und angeschwollene Lymphknoten. Es können jedoch auch lebensbedrohliche Komplikationen wie Atemnot, Milzriss und Blutzellmangel auftreten.

QUELLEN: herpesviren.com | onmeda.de | apotheken-umschau.de | senioren-ratgeber.de | flexikon.doccheck.com | gesundheitsforschung-bmbf.de | praxisvita.de



Schon gewusst?

Jährlich erkranken ca. 400.000 Menschen an Gürtelrose. Hierbei handelt es sich überwiegend um ältere Menschen (60+). Aber auch Jüngere und selbst Kinder können daran erkranken.

www.stern.de


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